Fragestellung

Das Projekt „DiCa – Distance Caregiving“ will die Situation von Menschen bei der Unterstützung von Angehörigen auf Distanz ergründen. Gemeinsam mit den Projektpartnern werden Lösungsansätze entwickelt, erprobt und bewertet. Uns interessiert:

  • Was leisten Angehörige aus der Distanz?
  • Welche Strategien entwickeln sie?
  • Wie erleben sie die Situation?
  • Auf welche emotionalen, informativen, praktischen und finanziellen Unterstützungsressourcen können sie zurückgreifen bzw. wo bestehen Lücken?
  • Welche Rahmenbedingungen erfahren sie als hemmend, welche als förderlich?
  • Wo können neue Technologien zur Unterstützung sinnvoll eingesetzt werden?
  • Welche besonderen Herausforderungen ergeben sich, wenn pflegende Angehörige ggf. noch erwerbsstätig sind – für die Angehörigen sowie für die Unternehmen?

Insgesamt öffnet „DiCa – Distance Caregiving“ den Blick für vielfältige Dimensionen von Unterstützung. Diese sind eben nicht nur die traditionell mit „Pflege“ verbundenen Handreichungen und körpernahen Verrichtungen, sondern umfassen zahlreiche weitere Unterstützungsleistungen wie zum Beispiel:

  • Pflegen regelmäßiger sozialer Kontakte
  • Emotionale Unterstützung und Motivation
  • Patientenzentrierte Entscheidungswege unterstützen
  • Beiträge zu Koordination und Qualitätssicherung der Gesamtversorgung
  • Hilfen bei persönlicher Administration und Organisation
  • Unterstützung bei der Informationsbeschaffung
  • Aktivitäten im Bereich Kontrolle und Sicherheit

Forschungs- und entwicklungsbezogen fragt „DiCa – Distance Caregiving“, welche Beiträge erwerbs- und nicht erwerbsstätige Angehörige für Pflegebedürftige aus räumlicher Entfernung leisten können und welche Rahmenbedingungen hierfür förderlich sind. Dies einerseits mit Blick auf die Sorgenden, die Unterstützungsbedürftigen, ihre formellen Dienstleister und informellen Partner rund um die private oder stationäre Wohn- und Behandlungsstätte. Sowie andererseits mit Blick auf die Arbeitgeber sowie die Gesellschaft. Zudem setzt das Projekt auf einen nachhaltigen Transfer in die Praxis und erforscht entsprechende Konzepte, Instrumente und Implementationsstrategien, die „Distance Caregivers“ in der Arbeitswelt und in der Gesundheitsversorgung unterstützen.

Der „Distance Caregivers“ Begriff in unserer Studie:

  • Der Begriff umfasst verwandte sowie nahestehende Personen, wie beispielsweise Ehe- und Lebenspartner/in, Eltern, erwachsene Kinder oder Geschwister, Freund/innen oder Nachbar/innen.
  • Die Personen leben in räumlicher Distanz zu ihren pflegebedürftigen Angehörigen.
  • Sie sind teils erwerbstätig, teils nicht oder nicht mehr.
  • Die pflegebedürftigen bzw. auf Hilfe angewiesenen Angehörigen sind älter als 60 Jahre.
  • „Distance Caregivers“ unterstützen ihre/n Angehörige/n regelmäßig.
  • Sie unterstützen in der Vielfalt der o. g. Unterstützungsbereiche.